Interview

Interview mit Hanz Marathon (04/2011):

Du bist Musiker und hast ein eigenes Studio, welcher Teil der Arbeit überwiegt bei Dir? 
Ich bin erst einmal Musiker, die Studiosache hat angefangen, als ich das erste „Magic Guitars“ Instrumental-Album mit Heiner Lürig (Gitarrist von Heinz Rudolf-Kunze) zusammen in meinem Wohnzimmer aufgenommen habe. Wir hatten uns damals alle Gerätschaften ausgeliehen und einfach angefangen aufzunehmen. Irgendwie ist es heute noch genauso, nur ist die Ausrüstung wesentlich aufwändiger. Ich habe in der Zwischenzeit eine Menge geforscht, wie man einen vernünftigen Sound hinbekommt und quasi noch ein Techniker Selbststudium draufgelegt.

Und Dein Album hast Du jetzt ganz autark gemacht, wie ist es, eine komplette Album-Produktion allein durchzuführen? 
Ich hatte vorher immer mit Sängern bzw. Sängerinnen Musik gemacht. Oft war quasi alles ausser Gesang von mir eingespielt. Bei den Auftragskompositionen ist meist die Zeit zu kurz, um sich von anderen Instrumente einspielen zu lassen. So bin ich in diese Arbeitsweise hineingewachsen. Bei einem eigenen Album gibt es aber schon einen Haken, es dauert länger, weil Du immer wieder Abstand gewinnen musst. Am nächsten morgen ist manche Textzeile doch nicht so gut gereimt oder zu viele Gitarrenparts zerstören dass Lied. (lacht) Da muss man dann ausdünnen und sich von dem erarbeiteten auch wieder trennen können…

Und wie lange hat es dann gedauert? 
Ich habe ja auch noch ein Tagesgeschäft mit Kundenaufträgen, so hat es dann etwa zwei Jahre gedauert, bis alles fertig war. Ich wollte auf keinen Fall Songs dabei haben, die mir am Ende doch nicht so richtig gefallen. Das weiss man ja im Entstehungsprozess nicht immer. Ich habe da vieles auch ganz wieder rausgeschmissen oder völlig verändert – eben so ein Prozess…

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Wie sind die Texte entstanden? 
Meist fange ich mit einer Zeile an, etwas, das wie eine Überschrift wirkt. Solche Zeilen sammle ich und verfolge die Ideen dann immer weiter. Da landet auch viel im Papierkorb. Wichtig ist mir, dass ein Gefühl rüberkommt. Musik ist Kommunikation. Ich mag es, wenn jeder auch noch seine eigenen Gedanken dazu bringen kann. Das ist eine Gradwanderung. Wenn es zu unkonkret wird, überwiegen die Fragezeichen…;-)

Wann gibt es Live Auftritte? 
Ich übe schon fleissig (lacht)… Bald, ich arbeite definitiv darauf hin. Die Titel allein zu spielen, hat aber eine andere Wirkung. Ich denke, ich brauche dann doch noch Verstärkung…

Vergleichst Du Deine Musik mit der von anderen Künstlern? 
Es gibt heute wirklich viele unglaublich gute Musiker – aber es ist auch immer eine Frage des Geschmacks. Eigentlich sollte man sich ja niemals mit anderen vergleichen, besser und schlechter wird es immer geben, aber das Publikum tut das natürlich immer. Und es gibt Castingshows, soweit das Auge reicht. Die grosse Herausforderung ist sich ständig zu verbessern und dabei trotzdem mit sich zufrieden zu sein.

Wie sind die Chancen heutzutage etwas am Markt zu platzieren? 
Ich bewahre mir da ein wenig ein Träumer zu sein, denn die Realität ist eher erschreckend. Ohne die ganz grosse Trommel von Dieter Bohlen oder Stefan Raab kann kaum etwas einer grossen Zuhörerschaft zu Gehör gebracht werden. Das Internet ist fantastisch, aber auch unendlich. Aber wenn man seine Musik macht, weil man es gerne tut, ist das natürlich schon ein Erfolg in sich. Wenn es dann noch Leuten gefällt, freut man sich um so mehr… eben eine gelungene Kommunikation…